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Selten und oft kompliziert

Blasenentzündung beim Mann: Symptome, Ursachen und Behandlung

Männer sind weitaus seltener von Harnwegsinfekten betroffen als Frauen. Leiden sie an einer Blasenentzündung, ist die Ursache dringend abzuklären, um eine mögliche Grunderkrankung ausschließen zu können. Das sind die Ursachen für eine Blasenentzündung beim Mann und so wird sie behandelt.

Blasenentzündung beim Mann: Bauchschmerzen als häufiges Symptom
© Getty Images/Paul Bradbury

Während jede zweite Frau mindestens einmal im Leben eine Blasenentzündung (Zystitis) erleidet, ist die Prävalenz bei Männern für derartige Harnwegsinfekte deutlich geringer: Nur etwa einer von hundert Männern erleidet in seinem Leben eine Blasenentzündung. Auch wenn Männer seltener betroffen sind, ist dies bei weitem nicht harmlos. Oft stecken schwerwiegende Ursachen dahinter.

Im Überblick:

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Blasenentzündung beim Mann: Welche Symptome gibt es?

Typische Symptome einer Harnwegsinfektion bei Männern sind:

  • Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen
  • Häufiger Harndrang
  • Allgemeines Krankheitsgefühl
  • Unvollständige Blasenentleerung oder nur tröpfchenweise Harnausscheidung
  • Temporäre, leichte Harninkontinenz
  • Bauchschmerzen
  • Blut im Urin (Hämaturie)
  • Trüber Urin

Zudem können bei Männern starke Schmerzen im Penis und am Perineum auftreten, der Region zwischen Hoden und After.

Blasenentzündung beim Mann: Ursachen und Risikofaktoren

Aufgrund der Anatomie bleiben Männer in der Regel von Harnwegsinfektionen verschont. Während die Harnröhre bei Frauen mit etwa vier Zentimetern sehr kurz und nahe am Darmausgang gelegen ist, haben Männer eine günstigere Ausgangslage: Die Harnröhre liegt weit vom After entfernt und misst durchschnittlich zwanzig Zentimeter. So haben Keime kaum die Möglichkeit, bis in die Blase aufzusteigen und dort eine Entzündung zu verursachen.

Kommt es doch einmal zu einer Blasenentzündung, ist die Behandlung meist komplizierter und die Ursachen sind nicht immer harmlos. Sie bedürfen in jedem Fall einer gründlichen medizinischen Abklärung.

Auch bei Männern werden Blasenentzündungen in der Regel durch Bakterien ausgelöst, Darmkeime wie Escherichia coli sind die häufigsten Erreger. Manchmal stecken auch andere Keime hinter der Entzündung, wie Chlamydien, Enterokokken, Gonokokken oder auch ein Pilz.

Männer sind besser vor Blasenentzündungen geschützt als Frauen, jedoch gibt es einige Risikofaktoren, die die Entstehung begünstigen können:

  • Häufiger, ungeschützter Geschlechtsverkehr (vor allem Analverkehr)
  • Mangelnde Hygiene, insbesondere nach dem Geschlechtsverkehr
  • Immunschwäche
  • Kälte (beispielsweise durch das Tragen nasser Badebekleidung)

Zudem können Probleme mit der Prostata als Ursache für die Blasenentzündung beim Mann infrage kommen: Eine Vergrößerung der Vorsteherdrüse kann zu Harnabflussproblemen führen. Staut sich Urin in der Blase an und kann diese sich nicht vollständig entleeren, können sich Keime stark im verbleibenden Restharn vermehren.

Besonders ältere Männer ab 50 Jahren sind deshalb von Harnwegsinfekten betroffen: Durch die altersbedingte Abnahme der Hormonproduktion vergrößert sich die Prostata im Laufe des Lebens, dies ist ein natürlicher Vorgang. Es handelt sich meist um eine gutartige Prostatavergrößerung. Jedoch kann auch eine Entzündung (Prostatitis) oder ein bösartiger Tumor hinter der vergrößerten Drüse stecken, weshalb die ärztliche Abklärung dringend anzuraten ist.

Blasenentzündung beim Mann: Ärztlichen Rat einholen

Um Komplikationen zu vermeiden ist schnelles Handeln wichtig, eine urologische Praxis ist die geeignete Anlaufstelle für Männer mit einer Blasenentzündung. Der*Die Urolog*in wird zunächst die Symptome und ihre Dauer erfragen, zudem sind Vorerkrankungen sowie unter Umständen wechselnde Sexualpartner*innen von Interesse.

Zudem erfolgt eine Urinuntersuchung im Labor. Dabei spielen Entzündungsmarker wie Leukozyten und Nitrit eine Rolle. In der Regel wird auch eine Bakterienkultur angelegt, um den Keim identifizieren zu können.

In manchen Fällen wird eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) durchgeführt. So können Nieren, Prostata und Harnblase auf optische Veränderungen hin untersucht werden.

Harninkontinenz: Welche Formen gibt es?

Wie wird eine Blasenentzündung beim Mann behandelt?

Auch wenn eine Bakterienkultur angelegt wird, wird beim Vorliegen von Entzündungsmarkern im Urin schnell ein Antibiotikum verschrieben. So kann eine Ausbreitung des Infekts auf Harnleiter, Nieren und die Prostata verhindert und schwerwiegenden Komplikationen vorbeugt werden.

Die Bakterienkultur kann Hinweise geben, falls das Antibiotikum nicht anschlägt: So kann dann noch einmal gezielter behandelt werden.

Neben der antibiotischen Behandlung sollen Patienten bei einer Blasenentzündung viel trinken (mindestens 2,5 Liter Wasser oder ungesüßten Tee am Tag), sich warm halten und schonen. Gegen die Schmerzen kann Ibuprofen helfen. Bis die Infektion abgeheilt ist, sollten Betroffene auf sexuelle Aktivitäten und den Konsum von Alkohol verzichten.

Prognose: Wie lange dauert eine Blasenentzündung beim Mann?

Wird eine Blasenentzündung beim Mann rechtzeitig behandelt, heilt sie meist schnell und ohne Komplikationen ab. Ohne Behandlung kann es allerdings zu weiteren Problemen kommen. Breitet sich die Infektion auf die Prostata, die Nieren oder die Nebenhoden aus, kommt es zu massiven Schmerzen und Fieber, auch eine Blutvergiftung (Urosepsis) ist möglich, wenn sich die Erreger über die Nieren in der Blutbahn verteilen.

Blasenentzündung beim Mann: Dem Harnwegsinfekt vorbeugen

Um der schmerzhaften und manchmal sogar gefährlichen Harnwegsinfektion vorzubeugen, können Männer einige Verhaltensregeln in ihrem Alltag beachten. Besonders wichtig ist vor allem eine ausreichende Trinkmenge, mindestens eineinhalb Liter Wasser am Tag sollten es sein.

Weitere Tipps, um einer Blasenentzündung vorzubeugen, sind:

  • Verhütung: Kondome schützen nicht nur vor einer ungewollten Schwangerschaft oder sexuell übertragbaren Krankheiten, auch einer Blasenentzündung beim Mann können sie vorbeugen, vor allem bei Sexualpraktiken wie Analverkehr.

  • Sorgfältige Intimhygiene: Regelmäßiges, gründliches Waschen in der Intimregion beugt Infektionen vor, besonders nach dem Geschlechtsverkehr.

  • Kälte vermeiden: Kälte schwächt das Immunsystem und begünstigt Infektionen. Deshalb ist es wichtig, den Intimbereich warmzuhalten. Auf kalten Steinen sitzen und das Tragen nasser Badebekleidung ist zu vermeiden.

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