Wer glaubt, sich eine Blasenentzündung eingefangen zu haben, greift oft zu einem Tee mit Heilfplanzen. Handelsübliche Blasen- und Nierentees enthalten Pflanzenteile wie Birkenblätter oder Schachtelhalmkraut. Sie regen die Nieren an, viel Harn zu produzieren. Auch bei Reizblase und häufigem Harndrang gibt es Heilpflanzen, die die Beschwerden lindern können.
Artikelinhalte im Überblick:
- Wie wirken Blasen- und Nierentees?
- Heilpflanzen bei Blasenentzündung
- Reizblase lindern
- Was hilft bei häufigem Harndrang?
Wie wirken Blasen- und Nierentees?
Heilpflanzen in Blasen- und Nierentees regen die Nieren an, viel Harn zu produzieren. Dadurch soll ein Spüleffekt entstehen, der die Krankheitskeime aus dem Körper schleust. Hartnäckige Blasenentzündungen lassen sich nicht allein mit Blasen- und Nierentees bekämpfen. Bessern sich die Beschwerden nach zwei Tage nicht, sollten Betroffene ärztlichen Rat einholen. Denn wenn sich die Keime in den aufsteigenden Harnwegen ausbreiten, besteht die Gefahr einer Nierenbeckenentzündung.
Heilpflanzen bei Blasenentzündung
Ein Tee aus Bärentraubenblättern gilt als bewährtes Mittel gegen Blasenentzündung. Denn die Heilpflanze enthält Substanzen, die die Vermehrung von Bakterien hemmen. Wichtig ist die richtige Zubereitung: Werden die Bärentraubenblätter mit heißem Wasser aufgebrüht, enthält der Tee viel Gerbsäure. Diese kann bei Menschen mit empfindlichem Magen Übelkeit und Erbrechen auslösen. Das verhindert man, indem man die Blätter in kaltem Wasser ansetzt.
Für 150 Milliliter Wasser sollten es drei Gramm Bärentraubenblätter sein. Den Tee gelegentlich umrühren, kurz erhitzen und durch ein Sieb abgießen. Bei einer Blasenentzündung sollten Betroffene bis zu vier Tassen Tee pro Tag trinken. Es ist gut, zusätzlich harntreibende Tees zu trinken, um Keime aus dem Körper zu spülen. Ohne ärztlichen Rat trinken Sie Bärentraubenblättertee nicht länger als eine Woche. Verbessert sich eine Blasenentzündung nach zwei Tagen nicht, ist ein Arztbesuch ratsam.
Cranberry und Preiselbeeren für die Blase
Wer wiederholt mit einer Blaseninfektion zu kämpfen hat, kann es mit Preiselbeeren oder Cranberry versuchen. Sie können eine Erkrankung verhindern, indem sie das Andocken der Bakterien an die Blasenwand unterbinden. So wirken sie einer Entzündung entgegen. Studien zufolge erkranken Frauen, die regelmäßig vorbeugend Cranberrysaft trinken oder Preiselbeeren essen, bis zu 40 Prozent seltener an Blasenentzündungen. Die Cranberry ist größer als eine Preiselbeere und im Geschmack milder. Sie lassen sich daher gut roh essen.
Goldrute bei Reizblase
Bei einer Reizblase kann Goldrute Linderung schaffen. Das Kraut mildert plötzlichen Harndrang ebenso wie Probleme beim Wasserlassen und krampfartige Unterbauchschmerzen. Die Ursachen für eine Reizblase können vielfältig sein und oft spielen mehrere Gründe zusammen. Dem kommt die Vielseitigkeit der Goldrute entgegen.
Die Pflanze wirkt harntreibend und spült so Bakterien und kleine Harnsteine aus dem Körper. Sie löst Krämpfe und entspannt die Blasenmuskulatur. Das mildert den Entleerungsreiz. Außerdem hemmt Goldrute Entzündungen und wirkt antibakteriell. Goldrute hilft bei entzündlichen Nieren- und Harnwegserkrankungen und ist oft ein Bestandteil von Blasen- und Nierentees.
Wer die Pflanze als Tee genießen will, gießt zwei Gramm feingeschnittenes Goldrutenkraut mit einer Tasse heißem Wasser auf. Zehn Minuten ziehen lassen und dann abgießen. Ärzte*Ärztinnen empfehlen mehrmals täglich eine Tasse zwischen den Mahlzeiten zu trinken. Alternativ gibt es Fertigarzneimittel mit Goldrute. Betroffene sollten ärztlichen Rat suchen, wenn die Beschwerden trotz Selbstbehandlung länger als eine Woche unverändert andauern.
Arzneikürbis gegen häufigen Harndrang
Arzneikürbis wird zur Linderung von Beschwerden bei einer gutartigen Vergrößerung der Prostata eingesetzt. Er kann den häufigen Harndrang mindern und die Gefahr einer Infektion verringern. Die Kerne und das Öl des Kürbisses enthalten mehrfach ungesättigte Fettsäuren, Mineralstoffe wie Kalium, Beta-Carotin, Vitamin E und pflanzliche Hormone.
Besonders wirksam sind die Kerne. Betroffene sollten morgens und abends ein bis zwei gehäufte Esslöffel mit etwas Flüssigkeit essen. Alternativ gibt es auch ein Fertigarzneimittel. Wie bei allen pflanzlichen Heilmitteln dauert es einige Zeit, bis eine spürbare Wirkung eintritt. Wichtig: Die Vergrößerung der Prostata beseitigt Arzneikürbis nicht. Regelmäßige urologische Kontrollen bleiben daher notwendig.